Vorstellung/Besonderheiten
Träger der Kindertagesstätte ist der Arbeitskreis Soziale Brennpunkte Marburg e.V. (AKSB). Der AKSB ist ein gemeinnütziger Verein, der gemeinsam mit den Menschen aus dem Stadtteil und Partnern aus Politik, Verwaltung sowie anderen Institutionen und Organisationen an der Verbesserung der Lebenssituation und der Lebensbedingungen im Waldtal arbeitet. Er bietet soziale Dienstleistungen an, fördert die Teilhabe der im Stadtteil lebenden Menschen durch Aktivierung und Beteiligungsaktionen und setzt sich in der Öffentlichkeit für ihre Belange ein. Weitere Arbeitsbereiche des Vereins neben der Kita sind der Bereich „Zusammen
Wachsen“, das Kinderhaus, Sozial- und Schuldnerberatung, Familienberatung, Hilfe zur Erziehung, Stadtteilarbeit und das Projekt „NeBAS“ (Netzwerk für Bildung und Arbeit im Stadtteil).
Neben ihrem gesetzlichen Auftrag fühlt sich die Kita der Haltung der Gemeinwesenarbeit verbunden. Sie arbeitet beteiligungsorientiert, kooperativ, sozialraum- und lebenswelt-bezogen. Die Einbindung in die Gemeinwesenarbeit des Trägers führt dazu, dass sich die Kita nicht nur an den Bedarfen der Kinder ausrichtet, sondern auch die Belange der Eltern und die Lebensbedingungen für Familien im Stadtteil mit im Blick hat. So gehört es zu unserem Selbstverständnis, Familien in ihrer Erziehungstätigkeit und in ihren sonstigen Anliegen zu unterstützen und uns dafür einzusetzen, dass sich die Lebensbedingungen im Stadtteil für Kinder und Familien verbessern.
Maßgeblich dafür ist die Zusammenarbeit mit den anderen Arbeitsbereichen des Trägers. So können Eltern bei Bedarf auf kurzem Wege z.B. in die Sozial- oder Familienberatung des Trägers weitervermittelt werden. In Zusammenarbeit mit der Stadtteilarbeit des AKSB führen wir Initiativen zur Stadtteilgestaltung durch. Mit den Arbeitsbereichen „Zusammen wachsen“ und dem „Kinderhaus“ für 6-12-Jährige arbeiten wir vor allem an den Übergängen und in der Elternbildung zusammen.
In unserer Einrichtung arbeiten pädagogische Fachkräfte in Voll- und Teilzeit. Hinzu kommen eine Köchin und zwei Küchenhilfen sowie die Reinigungskräfte und ein Hausmeister.
Die verschiedenen Gruppen werden ggf. unterstützt durch zwei Berufspraktikanten/-praktikantinnen, eine/n Bundesfreiwillige/n, Praktikanten /Praktikantinnen sowie Familienpatinnen und weitere Ehrenamtliche.
Die Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“ verfügt insgesamt über 70 Plätze. Für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren stehen 60 Ganztagsplätze zur Verfügung. Diese sind auf 4 Gruppen aufgeteilt. In der Krippengruppe – unseren Küken – stehen 10 Plätze für das Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren zur Verfügung.
Räumlichkeiten
Die Kindertagesstätte besteht aus 6 Gruppenräumen. Die Gruppenräume von den Gruppen „Zusammen Wachsen“ und die Küken befinden sich im hinteren Neubau. Die vier Gruppenräume der Waschbären-, Delfin-, Wolfs- und Fuchsgruppe sind im vorderen Bereich der Kita angesiegelt. Im Haus befinden sich außerdem eine Küche, Besucher- und Personal WCs, zwei Büros (in der die Leitung der Einrichtung und die Sprachfachkraft arbeiten), ein Personal- und ein Besprechungsraum, ein Materialraum, ein Putzmittel- und ein Heizungsraum.
Jede Gruppe verfügt über eine Hochebene, welche individuell gestaltet wurde z.B. als geräumige Puppenecke, die zum Rollenspiel einlädt. Die Kinder können die Funktion der Hochebenen immer wieder selbst verändern. Die Gruppenräume bieten den Kindern einerseits Raum, sich mit anderen Kindern zu entfalten, Spiele zu spielen und Platz für kreatives Ausleben. Andererseits gibt es einige Ecken und Nischen zum Schlummern und zum Zurückziehen, ganz einfach zum Wohlfühlen.
So lassen sich in jeder Gruppe auch gemütlich eingerichtete Leseecken finden, um ein Bilderbuch zu betrachten oder einer Geschichte zuzuhören.
Zwei weitere Räume sind zwischen den vorderen Gruppenräumen eingebettet:
- die Kinderbibliothek: hier befinden sich unsere Bilderbücher zu den unterschiedlichsten Themen. Zusätzlich bietet diese Patz für Sprach- und Lerneinheiten unserer Sprachfachraft und die Stille für ein ruhiges Vorlesen z.B. durch unsere Lesepaten.
- Der „Tobe-/Ruheraum“: dieser Raum ist mit Schaumstoffkissen und Matten eingerichtet, die entweder zum Bauen, Klettern und Toben oder in der Mittagszeit als Pausenraum für die Kinder genutzt werden kann.
Neben den Gruppenräumen verfügt die Kita über einen großen Bewegungsraum. Dieser ist mit allem ausgestattet, was zu einer Turnhalle gehört: Turnbank, Sprungkästen, Weichbodenmatte, Soft- und Gymnastikbällen u.vm. So wird er genutzt, um größere Bewegungs- und Sportangebote durchzuführen. Vor allem in der kälteren Jahreszeit bietet er Platz zum Rennen und Toben im Haus.
Außengelände
Die Kita ist von einem großen naturbelassenen Außengelände umgeben, das von den Kindern als Erfahrungs-, Experimentier- und Spielraum genutzt und erkundet werden kann. Dieses verfügt über ein kleines Atrium, Sandkästen, Rutschen, viele Bäume zum Klettern und Erhöhungen zum Rennen und Verstecken. In unserem Hochbeet schauen die Kinder den Erdbeeren und Kräutern beim Wachsen zu – ab und zu wird natürlich auch probiert.
Die abwechslungsreiche Raumgestaltung und das Außengelände ermöglichen Sinnes- und Bewegungserfahrungen, die sich u.a. positiv auf die Sprachentwicklung auswirken. Zudem kann so der Bewegungsdrang der Kinder bedient werden.
Mit Ausflügen wird der Naturraum rund um die Tagesstätte zusätzlich als Spiel-und Lernort verstärkt genutzt. Hier finden sich Wald und Wiesen, viele mögliche Wege, ein Bachlauf, Hänge zum Klettern und Rutschen und unser großes Tipi in einem nahe gelegenen Waldstück.
Tagesablauf
Ein typischer Tagesablauf in unserer Einrichtung stellt sich in der Tabelle dar.
Kükengruppe | Kitagruppen (Wölfe, Delfine…) | |
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Öffnung/Beginn Bringzeit | 7 Uhr | 7 Uhr |
Die Kinder kommen in ihren Stammgruppen an |
||
Ende der Bringzeit | 9:30 Uhr | 9:30 Uhr |
Frühstück, Zähneputzen | Bis 10 Uhr | Bis 10 Uhr |
Aktivphase | 9:30 – 11 Uhr Spielen, Bewegen, Außenaktivitäten |
10 – 12 Uhr Freispiel, Projekte, Sprachförderung, Außenaktivitäten |
11 Uhr Wickeln |
||
Morgenkreis | 11:15 Uhr
Singen und Fingerspiele |
Zwischen 10 und 12 Uhr Erzählen, Gruppenspiele, Tages- und Wochenplanung, Singen |
Mittagessen, anschließend Zähneputzen |
11:30 Uhr | 12 Uhr |
Ruhezeit | 12 Uhr Schlafenszeit |
Ab 12:30 Uhr Möglichkeit zum Mittagschlaf ruhiges Spiel |
Freispielphase | nach dem Schlafen
Kuscheln, Bücher betrachten, |
Ab 14 Uhr |
Nachmittagsimbiss in den Gruppen |
14:30 Uhr | 14:15 Uhr |
Aktivphase | Ab 14:45 Uhr Spielen, Bewegen, Außengelände, Spaziergänge |
Ab 14:30 Uhr Freispiel, Basteln, Lesen, Malen, Außengelände |
Bis 17 Uhr Abholzeit für Ganztagskinder |
Essen
Freies Frühstück
Die Kinder können bis 10.00 Uhr entscheiden, ob und wann sie frühstücken möchten. Es ist uns wichtig, dass Kinder ihr Hungergefühl selbst erspüren, ihren Körper und seine Bedürfnisse wahrnehmen und somit ein gesundes Essverhalten entwickeln. Getränke, wie Tee, Milch und Mineralwasser stehen den ganzen Tag zur Verfügung. Aus gesundheitlichen Gründen gibt es in unserer Kita den zuckerfreien Vormittag.
Gemeinsames Frühstück
Einmal in der Woche findet ein gemeinsames Frühstück in den Gruppen statt. Gesundes Essen steht hierbei im Vordergrund. Vom Räuberfrühstück bis zum Obstsalat bereiten die Kinder oder die Küche das Frühstück selbständig zu. Damit werden sowohl die Partizipation, die Selbständigkeit und die Kommunikation gefördert, als auch lebenspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben sowie Esserfahrungen erweitert.
Mittagstisch
Wir bieten in unserer Einrichtung ein verbindliches warmes Mittagessen für alle Kinder an, das von der Küche täglich frisch zubereitet wird. Ökologische Lebensmittel, die in der Regel aus der Region stammen und dem jahreszeitlichen Angebot entsprechen, werden von uns bevorzugt. Gleiches gilt für den täglichen Nachmittagsimbiss. Beim Speiseplan haben die Kinder ein Mitspracherecht und die Mitarbeiter in der Küche orientieren sich an den Vorlieben
der Kinder und bieten ein vielfältiges Speiseangebot an. So bereiten sie Speisen mit Fleisch von den unterschiedlichsten Tieren zu, achten auf speziell geschlachtete Tiere (halale Speisen) oder kochen auch Speisen aus anderen Kulturen oder vegetarisch. So werden alle Religionen, Vorlieben und Überzeugungen wertgeschätzt und akzeptiert. Zusätzlich werden gesundheitliche Einschränkungen (z.B. Allergien) berücksichtigt.
Grundlagen
Was uns in unserer Arbeit mit den Kindern wichtig ist …
- den Kindern eine gute Grundversorgung zu bieten
- eine verlässliche Beziehung zu Ihnen aufzubauen
- ihre gesundheitliche Entwicklung zu fördern
- ihre kulturellen Wurzeln in unserer Arbeit zu berücksichtigen
- ein soziales Miteinander zu fördern
- die sprachliche Entwicklung zu unterstützen
- die Kinder dazu ermutigen, Spaß am selbstbestimmten Lernen zu entwickeln
- sie in ihren Fähigkeiten zu stärken
- sie an der Gestaltung des Kita-Alltags und ihres Lebensumfelds zu beteiligen
- die familiäre Erziehung zu ergänzen
Den Familien möchten wir …
- an ihren Bedürfnissen orientierte flexible Betreuungszeiten anbieten
- eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit bieten
- eine Unterstützung in ihrer Erziehungstätigkeit geben
- ein Ansprechpartner für all ihre Anliegen sein
- die Möglichkeit zum Einbringen ihrer Fähigkeiten und zur Beteiligung schaffen
- Gelegenheit zu nachbarschaftlichen Kontakten bieten
Bezogen auf unseren Stadtteil möchten wir …
- die Lebenssituation von Kindern und Familien im Stadtteil in den Blick nehmen
- Themen und Bedarfe aus dem Stadtteil aufgreifen, besprechen und bearbeiten
- uns an Stadtteilaktivitäten beteiligen
- die Beteiligung von Familien an der sozialen Stadtteilentwicklung unterstützen
- ein Begegnungsort für Familien und den Stadtteil sein
MitarbeiterInnen
Um dem besonderen Bedarf im Stadtteil Rechnung zu tragen, werden die Gruppen der drei bis 6- jährigen von zwei bis drei Fachkräften begleitet. Die Krippengruppe wird von drei Fachkräften geführt. Die verschiedenen Gruppen können auch durch Berufspraktikanten/-praktikantinnen, Auszubildende zur Erzieherin, Bundesfreiwillige/n, Praktikanten /Praktikantinnen sowie Familienpatinnen und weiteren Ehrenamtlichen unterstützt werden. Alle genannten Personen haben die Möglichkeit, Verantwortung im Gruppengeschehen zu übernehmen und können eigenständig Projekte gestalten.
Vielfalt und Interkulturalität sind Teil unserer pädagogischen Arbeit. Um Menschen im Stadtteil mit einer nicht deutschen Erstsprache einen Ansprechpartner zu bieten, beschäftigten wir auch Erzieher/innen mit Migrationshintergrund. Zudem beschäftigen wir möglichst weibliche und männliche Fachkräfte, die im Rahmen des Bildungsauftrags alle anfallenden Aufgaben gleichberechtigt erledigen.
Um gute pädagogische Arbeit zu gewährleisten, sind ein regelmäßiger Austausch über Inhalte und Themen sowie organisatorische Absprachen und Vorbereitungen unbedingt notwendig. Die Fachkräfte erhalten dafür eine sogenannte „Verfügungszeit“, in der sie die Gruppenaktivitäten vor- und nachbereiten, Entwicklungsprozesse dokumentieren, Fallbesprechungen durchführen und aufsuchende Elternarbeit leisten. Wöchentlich treffen sie sich im Team für gruppenübergreifende Planungen, Absprachen und kollegiale Beratung. In einer monatlichen Supervision werden Einzelfälle diskutiert und Teamentwicklungen
reflektiert.
Regelmäßig finden durch Fachkräfte in der Kita angeleitete interne Fortbildungen und Qualitätsrunden zu aktuellen Themen wie z.B. zu Inklusion, Sprachbildung und Kultursensitivität statt. Eine wesentliche Rolle bei der Qualitätsentwicklung spielen außerdem Tagungen, Fortbildungen und Arbeitskreise, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besucht werden. Hier findet über die Einrichtung hinaus eine Erweiterung der Kompetenzen sowie eine kollegiale Beratung statt, die der Alltagspraxis zugutekommt. Durch die Bereitstellung von Fachliteratur wird das Team ebenfalls in der pädagogischen Arbeit unterstützt.
Ein weiterer Ort zur Reflektion und Weiterentwicklung der Praxis sind die beiden jährlichen Klausuren gemeinsam mit den anderen Arbeitsbereichen des Trägers.
Qualifikation
Um unsere Ziele noch besser umsetzen zu können, beteiligen wir uns an stadt-, land- und bundesweiten Projekten und Programmen. Dies hilft uns, spezifische Bedarfe zu bearbeiten und die Ressourcen für die Kinder und Familien zu erweitern. Beispiele hierfür sind unsere Teilnahme an den Bundesprogrammen „Schwerpunkt-Kitas“ und „Sprach-Kitas“ des BMFSFJ, am Projekt „WeltRäume“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie am Programm „Mehr Bewegung in die Kita“ der hessischen Sportjugend.
Zudem wurden wir 2020 – 2023 mit dem „Gütesiegel Buchkindergarten“ ausgezeichnet, da wir die frühkindliche Leseförderung und die Lese- und Sprachentwicklung von Kindern in unseren Alltag einbringen und fördern.